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Allgemein Physiotherapie Schwangerschaft und Geburt

Symphysenschmerzen in der Schwangerschaft

Erfahre die Gründe für Beschwerden an der Symphyse und was du unternehmen kannst!

Eine Schwangerschaft kann so schön, faszinierend und………sehr anstrengend sein. Schon in der Frühschwangerschaft treten deutliche körperliche Veränderungen auf. Es verändert sich der Hormonhaushalt. Es verändert sich die Anatomie des Körpers. Das Herzminutenvolumen steigt, der Blutdruck sinkt, die Lungenkapazität wird kleiner. Oft wird von Müdigkeit, Sodbrennen, Rücken- und auch Symphysenschmerzen berichtet.

Gegen viele der Symptome gibt es Medikamente oder Hausmittel. Symphysenschmerzen sind da hartnäckiger und schränken oft die Aktivitäten des täglichen Lebens der schwangeren Frau stark ein.  

Die Symphysengelenke und ihre Funktion

Die Symphyse befindet sich im vorderen Teil des Beckenrings. Sie beschreibt den ganz physiologischen Spalt zwischen den beiden knöchernen Schambeinen. Dieser Spalt ist verbunden durch Knorpelgewebe. Während der Schwangerschaft lockert sich das Gewebe in diesem Bereich, um Platz für das wachsende Baby zu schaffen. Dadurch verbreitert sich der Symphysenspalt. Dieser Vorgang findet in jeder Schwangerschaft statt und ist ganz normal. Eine übermäßige Verbreiterung des Spalts kann jedoch zu Instabilität und Schmerzen führen.

Einen informativen Beitrag dazu hat unsere Kollegin Kathrin in einem Reel auf Instagram für dich veröffentlicht.

Du bist nicht alleine

Symphysenschmerzen während der Schwangerschaft sind keine ungewöhnliche Erscheinung. Es wird geschätzt, dass Symphysenschmerzen bei etwa 30-50% der schwangeren Frauen auftreten können. Die Stärke der Schmerzen variiert jedoch stark. Einige Frauen entwickeln möglicherweise überhaupt keine Symphysenschmerzen, während andere diese Beschwerden als einen normalen Teil ihrer Schwangerschaft erleben.

Einflussfaktoren: Warum bei dir die Schmerzen so stark sind

Die Intensität und Häufigkeit der Symphysenschmerzen können von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden:

Hormonelle Veränderungen

Während der Schwangerschaft produziert der Körper verstärkt das Hormon Relaxin. Dieses Hormon hat die Aufgabe, die Muskeln und Bänder zu lockern, um Platz für das wachsende Baby zu schaffen und die Geburt zu erleichtern. Die Lockerung der Symphysengelenke kann jedoch zu Instabilität und Schmerzen führen.

Zunehmendes Gewicht

Das wachsende Gewicht des Babys übt zusätzlichen Druck auf das Becken aus. Dies kann zu einer Veränderung der Körperhaltung führen, um das zusätzliche Gewicht auszugleichen, was wiederum die Belastung auf die Symphysengelenke erhöhen kann.

Veränderungen in der Körperhaltung

Um das Gleichgewicht mit dem wachsenden Bauch zu halten, neigen viele schwangere Frauen dazu, ihre Haltung zu verändern. Dies kann zu einer übermäßigen Belastung der Symphysengelenke führen.

Genetische Veranlagung

Die anatomischen Unterschiede in der Struktur des Beckens können auch dazu beitragen, dass einige Frauen anfälliger für Symphysenschmerzen sind als andere.

Übermäßige Belastung

Bestimmte Aktivitäten oder Bewegungen, die das Becken stark belasten, können die Symphysenschmerzen verstärken. Dazu gehören zum Beispiel einseitige Belastungen der unteren Extremität wie der Ausfallschritt, Einbeinstand oder auch einfaches Gehen. Das Heben schwerer Lasten oder auch das ständige Sitzen in einer Position können ebenfalls Symphysenschmerzen verstärken.

Wann du zum Arzt oder Ärztin gehen solltest

Es ist wichtig zu betonen, dass Symphysenschmerzen in der Regel nichts Ernsthaftes bedeuten und als Teil der normalen Schwangerschaftsveränderungen betrachtet werden. Dennoch sollten schwangere Frauen bei starken oder anhaltenden Schmerzen ihren Arzt konsultieren, um sicherzustellen, dass keine anderen Probleme vorliegen und geeignete Maßnahmen ergriffen werden können, um die Beschwerden zu lindern. Physiotherapie, spezielle Übungen und eine angepasste Lebensweise können dazu beitragen, die Symphysenschmerzen zu minimieren.

Welche physiotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten können bei Symphysenschmerzen während der Schwangerschaft dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und die Funktionalität des Beckens zu verbessern. Ganz oben auf der Liste steht das Beckenbodentraining Der Beckenboden liegt wie ein Netz im inneren deines Beckens. Kräftigst du diese Muskelplatte, so hält sie die knöcherne Beckenringverbindung zusammen und stabilisiert die Symphyse. Du brauchst keine Angst zu haben, dass durch das Beckenbodentraining deine Muskulatur zu fest und dadurch eine vaginale Geburt erschwert wird. Aktuelle Studien zeigen immer wieder die positiven Effekte eines gezielten Beckenbodentraining in der Schwangerschaft auf. Die positiven Effekte beziehen sich nicht nur auf die Zeit der Schwangerschaft sondern auch auf die Geburt und die Zeit danach.

Stabilisierende Übungen

Du lernst zusätzlich Übungen kennen, die darauf abzielen, die Muskeln rund um das Becken zu stärken, um mehr Stabilität zu schaffen. Dazu gehören Übungen für die Bauchmuskulatur, Gesäßmuskulatur und die Muskeln entlang der Wirbelsäule.

Haltungskorrektur

Mit einer guten Übungsanleitung geht auch immer eine Überprüfung und Korrektur der Körperhaltung einher. Das kann dazu beitragen, unnötige Belastungen auf das Symphysengelenk zu reduzieren.

Manuelle Therapie

Der/die Physiotherapeut*in kann verschiedene manuelle Techniken anwenden, um die Gelenkfunktion zu verbessern und muskuläre Verspannungen zu lösen. Dazu gehören sanfte Mobilisationen und Massagen.

Taping

Kinesiologisches Tape wird auf die Haut aufgebracht und unterstütz die Muskulatur, Gelenke und das Bindegewebe. Durch den stimulierenden Effekt auf der Haut wird der getapte Bereich stärker durchblutet, du bekommst ein besseres Gefühl für deine Haltung und deine Muskulatur wird dazu angeregt stabilisierend zu arbeiten.

Beratung

Einen großen Teil der Therapie bei Symphysenschmerzen nimmt die Beratung zum Alltagsverhalten oder Hilfsmitteln wie einem Beckengurt ein. Der/die Physiotherapeut*in kann Empfehlungen für angepasste Aktivitäten und Bewegungsmuster geben, um Überlastung zu vermeiden und die Beschwerden zu minimieren.

Tipps zur Linderung von Symphysenschmerzen

  1. Beckenbodentraining: Gezielte Übungen zur Beckenbodenkräftigung stabilisieren deinen Beckenring und entlasten die Symphyse. Gleichzeitig helfen Dehnübungen verspannte Muskelpartien zu entspannen. Lass dich von deiner Trainerin beraten.

  2. Wärmeanwendungen: Wärmebehandlungen wie warme Kompressen oder warme Bäder können die Muskulatur entspannen und den Schmerz lindern.

  3. Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie tiefes Atmen oder Meditationsübungen helfen Stress abzubauen und verspannte Muskelpartein zu lockern.

  4. Beckengurt: Den Gurt kannst du online bestellen oder im Sanitätshaus kaufen. Wenn der Gurt gut sitzt, dann dient er dazu, das Becken von außen zu stabilisieren und die Symphysengelenke zu entlasten. Dies kann insbesondere bei Aktivitäten oder Bewegungen hilfreich sein, die Symphysenschmerzen auslösen könnten.

  5. Pausen einplanen: Regelmäßige Pausen einplanen, um sich auszuruhen und das Gewicht von Becken und Rücken zu entlasten. Die Beine hochlagern hilft den Druck auf das Becken zu verringern.

  6. Geeignete Schuhe tragen: Bequeme und unterstützende Schuhe können die Körperhaltung verbessern und die Belastung auf das Symphysengelenk verringern.

  7. Physiotherapie: Lass dir von deinem Arzt/ deiner Ärztin ein Rezept für Physiotherapie verschreiben!

Fazit

Symphysenschmerzen sind zwar eine unangenehme Begleiterscheinung der Schwangerschaft, aber es gibt verschiedene Maßnahmen, um sie zu lindern. Werdende Mütter sollten sich bewusst sein, dass sie nicht allein sind, und professionelle Unterstützung suchen, wenn die Beschwerden anhalten. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Bewegung und die richtige Selbstfürsorge können dazu beitragen, diese Phase der Schwangerschaft gut zu meistern. Und die gute Nachricht: Wenn das Baby dann da ist verschwinden die Symphysenschmerzen in den meisten Fällen von ganz alleine!

Literatur

Dittmar, F. W. (2003). Veränderungen im Bereich des Beckenbodens in der Schwangerschaft. DO · Deutsche Zeitschrift Für Osteopathie, 4, 14–16.

Krampl, E. (2007). Lifestyle in der schwangerschaft. Geburtshilfe Und Frauenheilkunde, 67(11), 1274–1276. https://doi.org/10.1055/s-2007-989363

Schoellner, C., Szöke, N., & Siegburg, K. (2001). Der schwangerschaftsassoziierte Symphysenschaden aus orthopädischer Sicht - Untersuchungen zu Veränderungen an der symphysis pubica in der Schwangerschaft, unter der Geburt und post partum. Zeitschrift Fur Orthopadie Und Ihre Grenzgebiete, 139(5), 458–462. https://doi.org/10.1055/s-2001-17991

 

Therapie bei Symphysenschmerzen in der Schwangerschaft in Köln

Du hast Schmerzen im Becken oder den Innenseiten deiner Oberschenkel in der Schwangerschaft? Lass dir von geschulten Therapeutinnen helfen, um deine Lebensqualität zurück zu gewinnen. Unsere geschulten Osteopathinnen und Physiotherapeutinnen helfen dir gerne weiter. Am Anfang unserer Therapie steht eine fundierte Anamnese. Damit deine Beschwerden richtig behandelt werden können, muss zuallererst die Ursache diagnostiziert werden. Weitere Informationen findest du hier:

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16 Mai

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