Hat der Menstruationszyklus einen Einfluss darauf, wie wir Sport treiben sollten?
Mein Menstruationszyklus – wie läuft der eigentlich ab?
Vier Phasen des Menstruationszyklus
Das heißt die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen. Der Östrogenspiegel ist konstant niedrig, ebenso wie der Progesteronspiegel. Dieser steigt jedoch langsam an.
Der Körper bereitet sich darauf vor, ein Ei aus dem Ovar freizugeben und die Gebärmutterschleimhaut beginnt nach der Menstruation sich erneut aufzubauen. Der Östrogenspiegel steigt an und erreicht einige Tage vor der Ovulation seinen Höhepunkt, bevor er wieder abfällt. Der Progesteronspiegel steigt weiterhin an, bleibt jedoch auf einem niedrigen Niveau (McNulty, et al. 2020) . Die Konzentration des gesamten, als auch des freien Testosterons ist in dieser Zyklusphase am höchsten (Platen, Han und Soog 2009).
Wie beeinflussen nun diese hormonellen Schwankungen unsere sportliche Leistungsfähigkeit und macht zyklusbasiertes Training Sinn?
- Ausdauer (Meignié, et al. 2021) ,
- Kraft (McGawley, et al. 2023) ,
- Beweglichkeit und Stabilität der Bandstrukturen (Martin, et al. 2021) ,
- die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen,
- mentale Verfassung (Gopalan, Mann und Rhodes 2024).
Frühe Follikelphase / Menstruation
Späte Follikelphase
Ovulation
Kraft und Leistungsfähigkeit bleiben um den Zeitpunkt des Eisprungs herum hoch (McNulty, et al. 2020) . Verletzung des Bandapparates wie beispielsweise Knieverletzungen treten zu dieser Zyklusphase besonders häufig auf (Martin, et al. 2021). Sportliche Aktivitäten mit schnellen Richtungswechseln oder hartem Aufprall (Sprünge) sollten im besten Fall vermieden werden. Präventiv empfiehlt sich ein intensives Aufwärmprogramm vor sportlichen Belastungen (Meignié, et al. 2021).
Frühe bis mittlere Lutealphase
Späte Lutealphase
Fazit zum zyklusbasierten Training
Das zyklusbasierte Training zeigt vielversprechende Ansätze, die die individuellen Bedürfnisse und Schwankungen des weiblichen Zyklus berücksichtigen. Durch eine anpassungsfähige Trainingsgestaltung kann das Training an verschiedenen Phasen des Menstruationszyklus angepasst werden, um potenzielle Leistungssteigerungen und bessere Ergebnisse zu erzielen. Eine sorgfältige Überwachung und Anpassung des Trainingsplans entsprechend der Zyklusphasen könnten dazu beitragen, die Effizienz und Effektivität des Trainings zu optimieren.
Literatur - Zyklusbasiertes Training
Bull, J., Rowland, S., & Scherwitzl, E. (2019). Real-world menstrual cycle characteristics of more than 600,000 menstrual cycles. Digit. Med. doi:10.1038/s41746-019.0152-7
Carmichael, M., Thomson, R., Moran, L., & Wycherley, T. (2021). The Impact of Menstrual Cycle Phase on Athletes' Performance: A Narrative Review. doi:10.3390/ijerph18041667
Gopalan, S., Mann, C., & Rhodes, R. (2024). Impact of symptoms, experiences, and perceptions of the menstrual cycle on recreational physical activity of cyclically menstruating individuals: A systematic review. Preventive medicine. doi:10.1016/j.ypmed.2024.107980
Hightower, M. (1997). Effects of exercise participation on menstrual pain and symptoms. Women Health. doi:10.1300/j013v26n04_02.
Martin, D., Timmins, K., Cowie, C., Alty, J., Mehta, R., Tang, A., & Varley, I. (2021). Injury Incidence Across the Menstrual Cycle in International Footballers. Front. Sports Act. Living. doi:10.3389/fspor.2021.616999
McGawley, K., Sargent, D., Noordhof, D., Badenhorst, C., Julian, R., & Govus, A. (2023). Improving menstrual health literacy in sport. Journal of Science and Medicine in Sport, 351-357. doi:10.1016/j.jsams.2023.06.007
McNulty, K., Elliott-Sale, K., Dolan, E., Swinton, P., Ansdell, P., Goodall, S., . . . Hicks, K. (2020). The Effects of Menstrual Cycle Phase on Exercise Performance in Eumenorrheic Women: A Systematic Review and Meta-Analysis. Sports Medicine, 1813-1827. doi:10.1007/s40279-020-01319-3
Meignié, A., Duclos, M., Carling, C., Orhant, E., Provost, P., Toussaint, J., & Antero, J. (2021). The Effects of Menstrual Cycle Phase on Elite Athlete Performance: A Critical and Systematic Review. Frontiers in physiology.
Pedain, C. (2012). 12 Sexualentwicklung und Reproduktionsphysiologie. In J. Behrends, J. Bischofberger, R. Deutzmann, H. Ehmke, S. Frings, S. Grissmer, . . . E. Wischmeyer, Physiologie, Duale Reihe, 2. Auflage. Thieme.
Platen, P., Han, A., & Soog, E. (2009). Menstruationszyklus-gesteuertes Krafttraining: Makroskopische Adaptation an Krafttraining in Abhängigkeit vom hormonellen Millieu.
Therapie und zyklusbasiertes Training in Köln
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