Sport und Stillen
Beeinflusst Sport und die körperliche Ausbelastung deine Muttermilch beim Stillen?
Hast du dich schon einmal gefragt, ob das Betreiben von Sport einen Einfluss auf deine Muttermilch und das Stillen haben könnte? Um dir diese Frage ausführlich zu beantworten, schauen wir gemeinsam in die Studienlage rund um das Thema:
Die Vorteile von sportlicher Aktivität
Sport und körperliche Aktivität haben viele positive Effekte auf deinen gesamten Organismus. Sport sorgt dafür, dass unser Selbstwertgefühl gesteigert und das Risiko von Depressionen und Angststörungen reduziert wird. Besonders interessant ist, dass die körperliche Aktivität das Risiko von postpartalen Depressionen reduzieren kann. Außerdem kann unser Stressniveau durch Sport reduziert werden. Im Allgemeinen wird unser wahrgenommenes Wohlbefinden durch körperliche Aktivität und Sport gesteigert.
Allerdings entsteht beim Sporttreiben das Stoffwechselprodukt Laktat. Mit steigender Belastung erhöht sich die Laktatkonzentration in unserem Blut. Aber hat das einen Einfluss auf deine Muttermilch?
Welchen Einfluss hat Laktat?
Nein. In Untersuchungen konnte keine Ansammlung von Laktat in der Muttermilch nachgewiesen werden. Demnach haben deine Belastungen in hohen Intensitätsbereichen mit Ansammlung von Laktat im Blut keine Auswirkungen auf deine Muttermilch und ist daher unbedenklich für dein gestilltes Kind. Ebenso unverändert bleibt die Konzentration von Milchprotein in deiner Muttermilch.
Das Ausüben von deinem Sport beeinflusst weder die Qualität noch die Menge deiner Muttermilch beim Stillen negativ. Dies stellten ForscherInnen sowohl an Studien an Tieren als auch an Menschen fest.
Kann sich der Geschmack meiner Muttermilch ändern?
Falls du dich wunderst, ob der Geschmack und dadurch die Akzeptanz deiner Muttermilch sich verändern kann, können wir dich auch hier beruhigen. Die Akzeptanz der gestillten Kinder gegenüber der Muttermilch blieb trotz deinem Sport unverändert. Auch hier konnten in Studien keine Veränderungen festgestellt werden.
Positive Effekte des Sports und worauf du achten solltest
Wie bereits oben beschrieben führt körperliche Aktivität zu der Verbesserung unseres allgemeinen Wohlbefindens. Dies könnte sich sogar positiv auf deine Muttermilch und Stillen auswirken, vermuten ForscherInnen.
Obwohl deine Muttermilch durch das Ausüben eines Sports nicht beeinflusst wird, sollte trotzdem beachtet werden, dass sowohl das Stillen als auch der Sport dich Energie kosten.
Wird auf keine ausreichende Energiezufuhr über die Nahrung geachtet, kann es zu einer langfristig, niedrigen Energieverfügbarkeit kommen. Dies kann ernsthafte Gesundheitsrisiken für dich und dein Kind nach sich ziehen. Betroffen sein können dein allgemeines Wohlbefinden, aber auch auf dein Herz-Kreislauf, Hormon-, Fortpflanzungs- und Zentralnervensystem. Frauen, die nicht ausreichend Energie zu sich nehmen, haben ein höheres Risiko Störungen des Menstruationszyklus zu entwickeln. Zudem kann es zu Störungen der Verdauung und einer schlechten Knochenqualität führen. Dies wiederum kann dafür sorgen, dass Knochenbrüche schneller entstehen. Zudem erhöht eine chronische, niedrige Energiezufuhr das Risiko eine Harninkontinenz zu entwickeln. In Kombination mit dem Ausüben von High Impact Sportarten ist es im Vergleich zu Sportlerinnen mit ausreichender Energiezufuhr 4,5-mal wahrscheinlicher, dass diese Sportlerinnen Symptome einer Harninkontinenz entwickeln. In Bezug auf das Stillen zeigt sich, dass eine niedrige Energiezufuhr zudem Auswirkungen auf die Menge der Milchproduktion haben kann. Die Folge ist meist eine Reduktion des Körpergewichts des Babys.
Aus diesem Grund solltest du darauf achten, dass du ausreichend Nahrung und Flüssigkeit zu dir nimmst, damit es zu keinem Energiemangel kommen kann.
Empfehlungen für dein Training
Sporttreiben ist eine gute Möglichkeit, um dich gut zu fühlen und gesund zu bleiben. Trotz der positiven Effekte gibt es einige Punkte, auf die du achten solltest.
- Rückbildung:
Deine Bauch- und deine Beckenbodenmuskulatur sollten ausreichend belastbar für die Anforderungen deines Sports sein. Im Idealfall hast du sowohl an Rückbildungs-, als auch an Return-to-sports-Kursen teilgenommen und hast deinen Körper langsam an den Wiedereinstieg gewöhnt. So kannst du dir sicher sein, dass dein Körper bereit für den Sport ist, und die vermeidest Verletzungen. - Energiezufuhr:
Achte darauf, dass du genug Energie, in Form von Kalorien und Nährstoffen zu dir nimmst. - Hydration:
Trinke ausreichend. Der Bedarf an Wasser und Mineralien ist während des Stillens besonders hoch, außerdem verlierst du Flüssigkeit und Mineralien durch das Schwitzen beim Sport. - Kleidung:
Achte auf die richtige Kleidung. Ein gut sitzender und stützender BH kann dafür sorgen, dass Reibung reduziert und Rücken-, Nacken- und Brustschmerzen vermieden werden. - Zeit:
Pumpe am besten ab, bevor du Sport machst. Damit verhinderst du, dass du unter Zeitdruck gerätst. - Schuhwerk:
Während des Stillens sorgen Hormone dafür, dass dein Gewebe weicher ist als vor der Schwangerschaft. Oft ist das Fußgewölbe dadurch abgeflachter und deine alten Schuhe passen dir gegebenenfalls nicht mehr. Achte unbedingt darauf, dass deine Schuhe groß genug sind, um das Verletzungsrisiko gering zu halten.
Wende dich bei individuellen Fragen immer an deine Hebamme, Trainerin und Therapeutin.
Wir machen dich fit nach der Rückbildung
Du willst trotz Stillzeit wieder in Form kommen und sicher Sport treiben? In unseren Sportkursen unterstützen wir Dich dabei, Deine Fitnessziele zu erreichen. Unsere speziell entwickelten Programme berücksichtigen die besonderen Bedürfnisse von Frauen nach der Geburt und während der Stillzeit.
Unsere hochqualifizierten Trainerinnen sind Expertinnen in den Bereichen postpartalen Fitness und Beckenbodentraining. Sie stehen Dir mit Rat und Tat zur Seite, um sicherzustellen, dass Du Dich sicher und wohl fühlst. Weitere Informationen findest du hier:
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